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Riedlingen an der Donau, nahe dem "Heiligen Berg Oberschwabens" Bussen

Die Orte Bechingen, Daugendorf, Grüningen, Neufra, Pflummern, Zell und Zwiefaltendorf waren lange Zeit selbstständig, sind heute in Riedlingen eingemeindet. Die weiteren mit der Familienforschung Baur und Sigg verknüpften Orte wie z.B. Binzwangen, Hundersingen, Beuren, Göffingen, Uigendorf, Offingen, Dieterskirch usw. liegen alle in Sichtweite des Wallfahrtsbergs Bussen.

Die nachfolgenden Infomationen wurden mehreren Quellen entnommen (siehe unten 1-6*). Auszugsweise ist zu entnehmen:

Riedlingen, das Städtchen an der Donau, liegt geologisch gesehen zwischen den Ausläufern der Schwäbischen Alb, dem Donaubecken und dem Bussen, es hat sich bis heute sein mittelalterliches Stadtbild erhalten. Nach der Gründung der Stadt durch die Grafen von Veringen um das Jahr 1250, wurde sie bereits um das Jahr 1300 an das Haus Habsburg verkauft und gehörte, bis zum “Pressbrurger Frieden” (im Jahre 1805) als eine der fünf Donaustädte zu Vorderösterreich. Seit 1973 gehören Stadt und Umland zum Kreis Biberach [1*].

Zell wurde bereits im 8. und 9. Jh. urkundlich erwähnt, Bechingen erstmals 1277. Die beiden Orte liegen zwischen dem Bussen und dem Teutschbuch eingebettet am Rande des Donautals. Zell und Bechingen gehören kirchlich zusammen [1*].

Neufra wird 1171 erstmals als "Niufron" erwähnt. Schon früh waren hier die Herren von Gundelfingen begütert als deren Lehensträger nach Aussterben des Ortsadel ab 1298 eine Linie der Hornstein auftrat, welche 1399 den Ort an die Gundelfinger verkaufte. 1546 traten die Helfenstein Neufra an das Erbe an, deren Nachfolger durch Heirat 1627 das Haus Fürstenberg wurde. Schließlich wurde Neufra 1806 württembergisch. Das Ortsbild von Neufra wird geprägt durch die Schlossanlage, der im gotischen Stil erbauten Kirche St. Peter und Paul und den “Hängenden Gärten“, ein kunstgeschichtlich bedeutsames Zeugnis der Gartenbaukunst des 16. Jahrhunderts [1*].

In unmittelbare Nähe Neufras liegt Erisdorf, heute wie Binzwangen an der Donau ein Teilort von Ertingen [2*].

Wenige Kilometer donauaufwärts von Binzwangen liegt Hundersingen, das wie Marbach und Mieterkingen 1974 im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Herbertingen eingegliedert wurde [3*]. In Hundersingen konnten Teile einer eisenzeitlichen Siedlung auf der Heuneburg, ein "Keltischer Fürstensitz", rekonstruiert werden [4*]. Archäologische Funde belegen die ausgedehnten Handelsbeziehungen der Kelten bis in den Mittelmeerraum hinein. Auzugsweise heißt es: In einem Gebiet von der oberen Donau bis nach Ostfrankreich und in die Nordwestschweiz heben sich einige größere und bedeutende Höhenbefestigungen von der ansonsten dörflich geprägten Siedlungsstruktur ab. Für diese Siedlungsmittelpunkte - meist auch noch in Verbindung mit luxuriös ausgestatteten Gräbern in monumentalen Grabhügeln - ist die Bezeichnung "Fürstensitze" üblich geworden, obwohl man natürlich nicht von einer Adelsgesellschaft im heutigen Sinne sprechen kann. Bei den "Fürstensitzen" handelt es sich um stark befestigte Anlagen. Ihre Befestigungsmauern bestanden aus massivem, verzimmertem Holzwerk und waren mit Erde angefüllt. Die außergewöhnliche Bedeutung dieser Höhensiedlungen zeigt sich auch anhand der Funde: In einigen herausragenden Stücken dokumentieren sich weiträumige Kontakte; genannt sei nur bemalte griechische Keramik, die als repräsentatives Handelsgut, diplomatisches Geschenk oder Mitgift vom Mittelmeerraum in den Norden gekommen sein mag. Als Beispiele weiterer Fürstensitze seien der Mont Lassois in Ostfrankreich, die Höhensiedlung bei Châtillon-sur-Glâne in der Schweiz und der Hohenasperg in Nordwürttemberg genannt. Ganz außergewöhnliche Ergebnisse wurden jedoch bei den Ausgrabungen auf der keltischen Heuneburg an der oberen Donau bei Hundersingen erzielt.

"Heiliger Berg Oberschwabens" - die volkstümliche Bezeichnung für den Bussen bringt wohl am besten zum Ausdruck, welche Achtung die Bewohner des nördlichen Oberschwabens [5*] dem Bussen entgegenbringen. Im Jahre 2005 liegt die Ersterwähnung 1200 Jahre zurück. Von weither sichtbar und gleichzeitig für seine Weitsicht gerühmt, Stätte einer bekannten und auch heute noch lebendigen Marienwallfahrt, ist der Bussen für die Bewohner seines Umlandes mehr als nur eine beliebige Landmarke, ist er Identifikationssymbol für die oberschwäbische Heimat und Denkmal für die jahrhundertelange Geschichte der Region. Am prägnantesten erscheint dabei die hell ins Umland hinausstrahlende Wallfahrtskirche an der südwestlichen Bergspitze. Im Nordosten auf einer anderen Kuppe liegt dagegen der Rest der einstigen Burganlage, und zudem finden sich tiefer unten am Hang mehr oder minder umfangreiche Fragmente einstiger Wall- und Grabenanlagen. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert befand sich hier eine Burganlage. Die Habsburger erwarben sie um 1281 als Hausgut. Adelige Vögte verwalteten den Besitz von hier aus. Im 14. Jh. erhielten die Truchsessen von Waldburg den Bussen als Pfand, der Berg gehörte zu ihrer "Herrschaft Bussen", die jedoch Lehen Österreichs blieb [6*].



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1* Riedlingen an der Donau
2* Ertingen
3* Herbertingen-Hundersingen
4* Heuneburg-Museum
5* Erlebnis Oberschwaben
6* Bussen