Württemberg Stuttgart Waiblingen Bernhausen Niederhofen Riedlingen Tschechien


Deutschland, über ein Jahrtausend ein loser Verbund vieler Territorialstaaten im Rahmen des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation", wurde erst im Jahre 1871 als Deutsches Reich gegründet. Das Bundesland Baden-Württemberg liegt im Südwesten des heutigen Deutschlands.

Deutschland war über ein Jahrtausend ein loser Verbund vieler Territorialstaaten im Rahmen des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation". Bis zur Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 und zur heutigen Bundesrepublik Deutschland war es ein langer und mühseliger Weg. Die Geschichte Deutschlands wurde auszugsweise der Web-Site "www.tatsachen-ueber-Deutschland.de" (siehe unten*) entnommen und mit für Familienforscher interessanten Kommentaren versehen:

Deutschland war die längste Zeit seiner Geschichte kein einheitlicher Staat, sondern ein loser Verbund vieler Territorialstaaten im Rahmen des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation". Es war ein langer Weg bis zur Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871.

Der Begriff "deutsch" ist erst im 8. Jahrhundert aufgekommen. Er bezog sich auf die Sprache, die im östlichen Teil des Frankenreiches gesprochen wurde, und bedeutete "so wie das Volk spricht" (im Gegensatz zu der Gelehrtensprache Latein). Nach dem Tod Karls des Großen (814) brach das Frankenreich auseinander – im Wesentlichen entlang der Sprachgrenze zwischen dem frühmittelalterlichen Französisch und dem Althochdeutschen. Erst nach und nach entwickelte sich bei den östlichen Bewohnern ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wo Deutsch gesprochen wurde, sollte auch "Deutschland" sein.

Das Reich selbst hieß seit dem 11. Jahrhundert "Römisches Reich", seit dem 13. Jahrhundert "Heiliges Römisches Reich", und im 15. Jahrhundert erhielt es den Zusatz "Deutscher Nation". In diesem Reich wurde der König vom hohen Adel gewählt. Das mittelalterliche Reich hatte keine Hauptstadt, das Königtum war mobil. Es gab keine Reichssteuern; seinen Unterhalt bezog der König vor allem aus "Reichsgütern", die er treuhänderisch verwaltete. Der König wurde begriffen als ein an die überlieferten Volksgesetze und die Zustimmung der Großen gebundener Herrscher, dem eigene Gesetzgebungs-, Besteuerungs-, Gerichts- und Heeresgewalt sowie die Kirchenhoheit zustanden. Er war zugleich oberste Instanz der Friedenswahrung.

Da sich die Könige zur Kaiserkrönung jeweils nach Rom begeben mußten, kümmerten sie sich auch intensiv um eine Herrschaft in Italien. Den klaren Vorrang des Kaisers gegenüber dem Papst konnte Heinrich IV. nicht mehr halten. Der Streit um die Einsetzung von Bischöfen (Investiturstreit) endete gegenüber Papst Gregor VII. im Jahr 1077 mit einem Bußgang nach Canossa. Seither standen sich Papst und Kaiser gleichrangig gegenüber. Trotz äußerlicher Machtfülle in der folgenden Staufer-Dynastie vollzog sich eine territoriale Zersplitterung – die geistlichen und weltlichen Fürsten wurden zu halbsouveränen "Landesherren". Während in anderen Ländern Westeuropas Nationalstaaten entstanden, strebten die Kräfte in Deutschland auseinander.

Mit der "Goldenen Bulle" schuf Karl IV. im Jahr 1356 eine Art Reichsgrundgesetz. Darin erhielten sieben herausgehobene Fürsten, die Kurfürsten, unter anderem das ausschließliche Recht zur Königswahl. Aber der Reichsverbund bestand weiter. In ihm wurden die Städte zu wichtigen wirtschaftlichen Zentren.

Anmerkung: Im ausgehenden Mittelalter reichten die Vornamen, insbesondere auf Grund der größeren Bevölkerungszahl in den Städten, allein nicht mehr aus, um eine Person in unverkennbarer Weise zu kennzeichnen. Aus diesem Grunde haben sich die Familiennamen entwickelt. Allgemein gebräuchlich sind sie in Deutschland seit dem 13. bis 14. Jahrhundert, in manchen Gebieten aber erst viel später und wurden teilweise mit Hausnamen ergänzt.

Geprägt von Renaissance und Humanismus erwachte ein kritischer Geist, der sich vor allem gegen kirchliche Mißstände richtete. Diese Unzufriedenheit entlud sich nach dem Auftreten Martin Luthers in der Reformation. Diese Bewegung begann mit der Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen gegen die Mißstände in der alten katholischen Kirche am 31. Oktober 1517. Ihr Ziel war eine Rückführung der kirchlichen Lehre auf die im Evangelium offenbarten Glaubenswahrheiten. Das gesamte soziale Gefüge bewegte sich. Politische wie soziale Bestrebungen kamen 1525 im Bauernkrieg zum Ausdruck – der ersten größeren revolutionären Entwicklung in der deutschen Geschichte. Er wurde blutig niedergeschlagen.

Politisch führte die Reformation zu einer weiteren Stärkung der Landesfürsten. Nach wechselvollen Kämpfen gab ihnen 1555 der Augsburger Religionsfriede das Recht, die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen ("cuius regio eius religio"). Die protestantische Konfession war der katholischen gleichgestellt – Deutschland wurde zu vier Fünfteln protestantisch.

Anmerkung: Die evangelischen Kirchenbücher in Deutschland wurden überwiegend durch die landesherrlichen Kirchenordnungen Mitte des 16. Jahrhunderts geschaffen; die katholischen beruhen zumeist auf der Regelung, die das Trienter Konzil (tagte zwischen 1545 und 1563) 1563 mit der Einführung eines Tauf- und eines Ehebuches in einer jeden Pfarrei schuf. 1614 wurde durch das "Rituale Romanum" für die katholische Konfession die Führung der Kirchenregister inklusive Sterberegister den Pfarrern zur strengen Pflicht gemacht.

Der Kampf der Konfessionen dauerte an. In der Gegenreformation konnte die katholische Kirche viele Gebiete zurückgewinnen. Die konfessionellen Gegensätze verschärften sich, führten zur Bildung von Religionsparteien (protestantische Union/ katholische Liga) und mündeten in den Dreißigjährigen Krieg. Zwischen 1618 und 1648 zog diese europäische Auseinandersetzung eine Blutspur durch viele Regionen Deutschlands, die verwüstet und entvölkert wurden.

Anmerkung: Im Zeitraum des Dreißigjährigen Kriegs wurden im südwestdeutschen Raum sehr viele Kirchenregister zerstört, viele Kirchenregister beginnen erst mit Ende des Dreißigjährigen Kriegs.

Preußen und Österreich zogen an einem Strang, als sie mit Waffengewalt in die Revolutionswirren im Nachbarland Frankreich eingriffen, um die dort zerbrechende feudale Gesellschaftsorganisation zu retten. Aber die Vision von Freiheit und Gleichheit, von Menschenrechten und Gewaltenteilung entfaltete ihre eigene Dynamik, die sendungsbewußten französischen Revolutionsarmeen gingen zum Gegenangriff über. Das Reich brach endgültig zusammen, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation endete 1806.

Der gemeinsame Sieg über Napoleon beflügelte die Sehnsucht vieler Deutscher nach einem eigenen Nationalstaat. Doch aus der Neuordnung Europas im Wiener Kongress entsprang 1815 nur ein Deutscher Bund. Dieser war ein loser Zusammenschluß souveräner Einzelstaaten mit dem Bundestag in Frankfurt als Gesandtenkongress.

Anmerkung: Ab 1808 werden Familienregister geführt.

Bismarck arbeitete als Reichskanzler später auf die kleindeutsche Einheit zu und brach nach einem diplomatischen Konflikt um die spanische Erbfolge den Widerstand Frankreichs im Krieg von 1870/71. Dieser gemeinsame Waffengang verstärkte die patriotische Begeisterung auch in den süddeutschen Staaten, die sich mit dem Norddeutschen Bund umgehend zum Deutschen Reich zusammenschlossen. Am 18. Januar 1871 wurde in Versailles der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser ausgerufen.

Anmerkung: Einführung von Standesämter in Deutschland um 1871, um das Jahr 1875 wird im allgemeinen der Zeitpunkt des Wechsels von pfarramtlichen zu standesamtlichen Beurkundungen erreicht.

Die beiden Weltkriege bewirkten eine veränderte politische und gebietsmäßige Landschaft. Die Teilung Deutschlands wurde mit dem friedlichen Umsturz in der DDR beendet. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 war die staatliche Einheit Deutschlands wieder hergestellt.

Das Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland umfaßt etwa 357.000 Quadratkilometer. Die längste Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt in der Luftlinie 876 Kilometer, von Westen nach Osten 640 Kilometer. Rund 82,6 Millionen Menschen leben in Deutschland.

Nach oben

* Tatsachen-ueber-Deutschland