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Die Salier-Stadt Waiblingen, heute Kreisstadt des Rems-Murr-Kreises

Die Orte Hohenacker und Beinstein waren lange Jahre selbständig, sind heute - wie auch Hegnach und Neustadt - Teilorte von Waiblingen. Das benachbarte Rommelshausen ist heute Teilort von Kernen. Alle liegen wenige Kilometer östlich von Stuttgart.

Die Geschichte der Salier-Stadt Waiblingen kann der Homepage der Stadt entnommen werden (siehe unten*). Auszugsweise ist zu entnehmen:

Die Salier-Stadt

Waiblingen hat eine bedeutende Vergangenheit. Der Name "Waiblingen" taucht in den Jahren 885 und 887 viermal in karolingischen Urkunden auf. Waiblingen gehört zu den alten württembergischen Städten, die spätestens in der Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Grafen von Wirtemberg waren. Das älteste erhaltene Stadtsiegel aus dem Jahr 1291 zeigt deshalb auch das Hauswappen der Wirtemberger, die drei übereinander liegenden Hirsch-Stangen.

Im Zusammenhang mit der staufischen Geschichts-Schreibung weist der Biograph Barbarossas, Bischof Otto von Freising (1111/14 bis 1158) auf die salischen Kaiser als Vorfahren der Staufer hin und bringt sie mit dem Namen von Waiblingen in Beziehung. Freising: "Es gab im römischen Reich im Gebiet von Gallien und Germanien bisher zwei berühmte Familien; die eine war die der 'Heinriche von Waiblingen', die andere die der Welfen von Altdorf. Die eine pflegte Kaiser hervorzubringen, die andere große Herzöge."

Die salischen Kaiser, die "Heinriche von Waiblingen", besaßen ererbtes Land im Remstal und in Waiblingen, das sich bis auf die Karolinger zurückführen läßt. Der salische König und Kaiser Konrad II. (990 bis 1039) wurde in Waiblingen geboren. Nach der "Reinhardsbrunner Chronik" aus dem Mittelalter, sie berichtet über ein 1085 gegründetes Benediktiner-Kloster im Bezirk Erfurt/Thüringen, notierten darin 1025 die Mönche: "Der Salier Konrad, von Herkunft ein Franke, ist in dem Dorf geboren, das man Webelingen nennt...". Durch die Heirat des staufischen Herzogs Friedrich I. mit der salischen Kaiser-Tochter Agnes kamen die Staufer in den Besitz des karolingisch-salischen Erbes, das auch die Waiblinger Gegend einschloß.

Seit vielen Jahren gibt es eine "Waiblinger Tradition", die mit der staufischen Partei in engem Zusammenhang gebracht wird. In Italien werden heute noch die damals staufischen Verbündeten "Ghibellini" im Gegensatz zu den "Guelfi", den welfischen Parteigängern, bezeichnet. Auf die Konkurrenz zwischen Staufern und Welfen bezog man deshalb den einstigen Schlachtruf "Hie Welf!" - "Hie Waibling!"

Einen direkten Nachweis zur mittelalterlichen wirtembergischen Bedeutung Waiblingens liefert die 1287 erfolgte Gegen-Gründung von Neustadt ("Nova Civitas"), die Waiblingen schwächen sollte. Im Reichskrieg wurde Waiblingen 1291/93 zerstört. Die Stadt wurde erst wieder 1315 wirtembergisch, nachdem sie vorher der Reichsstadt Esslingen am Neckar unterstellt worden war. Sechs Jahre später, 1321, zogen die Wirtemberger ihre Grablege von Weinstadt-Beutelsbach im Remstal nach Stuttgart ab und bauten Stuttgart aus. Damit verlor Waiblingen die Chance, sich als wirtembergische "Hauptstadt" zu etablieren. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde Waiblingen, wie vergleichbare wirtembergische Städte auch, Wohn- und Alters-Sitz von Mitgliedern der gräflichen, später herzoglichen wirtembergischen Familie. Im ehemaligen Baukomplex der Wirtemberger, dort, wo heute das Waiblinger Rathaus steht, wohnten Grafen-Söhne mit ihren Familien, verbrachten Gräfinnen ihren Lebensabend.

Während des 30-jährigen Kriegs (1634) wurde Waiblingen bis auf wenige Häuser vollständig abgebrannt, die Bewohner wurden umgebracht oder von der Soldateska verschleppt. Der Wiederaufbau Waiblingens zog sich mehr als 150 Jahre hin, bis die Stadt wieder den Bestand erreicht hatte, den sie vor der Vernichtung hatte.

Die größte Stadt des Rems-Murr-Kreises war schon immer ein Verwaltungsmittelpunkt, einst von der Mitte des 13. Jahrhunderts an als Herzogs- und Grafen-Stadt und dann von 1759 an als Oberamtsstadt. Damals hatte der kleine Verwaltungsbezirk etwa ein Dutzend Dörfer. Anfang des 19. Jahrhunderts kam das "Hintere Amt" Winnenden noch hinzu. Als 1923 der Oberamtsbezirk Cannstatt aufgelöst wurde, beschloß der Landtag die Gemeinden Fellbach, Öffingen, Rommelshausen, Schmiden und Stetten dem Oberamtsbezirk Waiblingen "einzuverleiben". Bei der Kreisreform von 1973 blieb Waiblingen die Kreisstadt des nun aus den ehemaligen Kreisen Waiblingen, Schorndorf und Backnang gebildeten neuen Rems-Murr-Kreises.

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* Stadt Waiblingen
Rems-Murr-Kreis